Poland's new ways of public diplomacy
In: Studies in communication and politics Vol. 5
Neben politischen und wirtschaftlichen Beziehungen bildet ''Public Diplomacy'' das dritte Standbein der Außenpolitik, schreibt Beata Ociepka. Sie analysiert die Konzeption und die Wirkung von ''Public Diplomacy''-Strategien, die polnische Regierungen zwischen 2004 und 2015 nutzten. In dieser Zeit wurde Polen zunächst von der nationalkonservativen Pis-Partei und später von der bürgerlich-liberalen Bürgerplattform regiert. Beide Regierungen setzten dabei verschiedene Akzente. Die Pis-Regierung betonte ein traditionelles Narrativ der polnischen Geschichte und thematisierte die negativen Entwicklungen nach 1989 wie zum Beispiel die Armut und Ausgrenzung der ländlichen Bevölkerung. Die Bürgerplattform hingegen folgte einem europäischen Narrativ der Modernisierung, das die positiven Seiten der Zeit nach 1989 hervorhob. Zusätzlich zu den Methoden der Regierungen beleuchtet Ociepka auch die Rolle, die Institutionen - wie die Polnische Tourismus Organisation, Universitäten und das Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität - bei der Darstellung des Landes im Ausland spielen. Sie zeigt, dass diese der offiziellen, staatlichen Strategie entweder entgegenwirken oder diese verstärken können. Die Autorin betrachtet insbesondere die polnische ''Public Diplomacy'' in Bezug auf Deutschland, Russland und die Ukraine. Ociepka thematisiert die verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Hintergründe, welche die Beziehungen dieser Staaten prägen, und zieht eine kritische Bilanz der Erfolge und Misserfolge der ''Public Diplomacy''-Strategien Polens. (ifa)